Sonntag, 11.09.2022

Wanderung: Auf der Beckerrunde zum Ochsenkopf

Eine Spur wilder!

Mit diesem Motto des Nationalparks Schwarzwald eröffnete Wanderführerin Elisabeth Kempf die Tour durch den nördlichen Teil des Nationalparks. Und der heutige Wandertag sollte diesem Motto mehr als gerecht werden. Wir starteten am alten Kurhaus Sand an der Schwarzwaldhochstraße. Dichter Nebel ließ einen kaum das nächste Haus erkennen. Ein kurzes Stück folgten wir dem Westweg, bogen dann jedoch ab Richtung Mehliskopf-Skiwiese und waren bald darauf am Mehliskopfturm. Man konnte ihn kaum sehen, geschweige denn ahnen, welche Aussicht er an sonnigen Tagen in die Rheinebene und in die Vogesen bietet. Bald darauf begann nach den östlichen Kohlplatten das eigentliche Erlebnis des Tages: die Beckerrunde. Dieser Weg wurde vor mehr als 100 Jahren von einem Kurgast gegründet. Allerdings wird er heute nicht mehr gepflegt, zugunsten von Flora und Fauna im Nationalpark. Dreizehenspecht und Auerhuhn haben hier ihre Reviere. Es ging also durch tiefes Gestrüpp aus Heidekraut und Heidel- und Preißelbeeren, alles vom vorigen Regentag gut durchnässt! Abgestorbene Bäume mussten überklettert und viele Wurzeln beachtet werden; durch die Nässe war es am Boden immer wieder sehr rutschig, Wildnis pur! Auf absolut einsamen Pfaden umrundeten wir zunächst den Hohen Ochsenkopf, um dann auch noch den Gipfel auf 1054m Höhe zu erreichen. Hier gabs auf den Steinblöcken des ehemaligen, 1971 gesprengten Turms die Mittagsrast. Und tatsächlich zeigte sich bald der blaue Himmel und die Sonne wagte sich durch. Der Name des Ochsenkopfs erinnert noch daran, dass hier früher mal Grindenlandschaft war und die Rinder im Sommer hier weideten. Der Rückweg führte wieder hinab zu den Kohlplatten, von dort über breite Waldwege zum idyllischen Sandsee, den wir noch umrundeten. Nach verdienter Abschlusseinkehr kehrten alle zufrieden wieder heim.

Strecke ca. 16 km, 400 hm
Wanderführerin Elisabeth Kempf