Freitag, 14.06.2024
Nachhaltige Waldwirtschaft am Beispiel Großer Grassert
Unter diesem Titel hat der SWV im Rahmen seines diesjährigen Jubiläums zu einer Waldexkursion eingeladen. Herr Prof. Dr. Rodenkirchen als Besitzer des Waldes und des Forstbetriebs Großer Grassert (und auch Mitglied des SWV) konnte dazu gewonnen werden, die Exkursion durch seinen Wald zu führen. Bei der Kapelle im Litschental nahm er die interessierte Gruppe der Teilnehmenden in Empfang. Erste Erklärungen erfolgten in der Nähe des Sohlhäusles, heute bewaldet, in früheren Zeiten noch Wiesengebiet. Hier wurde erläutert, dass sogar der kleine Bach durchs Litschental früher einmal zum Driften von Holz genutzt wurde. An lebhaften Beispielen erläuterte Herr Rodenkirchen, was man unter Nachhaltiger Waldwirtschaft versteht: ein gesunder Mischwald, keine Feldrodungen, sondern die „reifen“ Bäume werden einzeln aus dem Wald gezogen, Neupflanzungen erfolgen relativ wenig, sondern die Sämlinge, welche an Ort und Stelle aufgehen, werden entsprechend geschützt. Dieses Prinzip wurde im Grassert besonders nach dem Sturm Lothar praktiziert, mit Erfolg und Geduld. Nachhaltig heißt auch, ein möglichst ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Flora und Fauna zu erhalten. So werden z.B. Bäume mit Spechtnestern als Habitatbäume gekennzeichnet und nicht gefällt. Durch Bejagung wird dafür gesorgt, dass junge Bäume nicht allzu sehr Opfer des Rehwilds werden. Oder Reisig wird nicht entnommen. Totholzanreicherung wird zugelassen. Am Ende der sehr informativen rund zweistündigen Exkursion erwartete auf der Grassert-Hütte die Besucher ein stärkendes Vesper, welches Hans Schmidt und Simon Naya-Geiger vorbereitet hatten.
Bericht: Elisabeth Kempf